Das sino-japanische Schriftzeichen ‘MU’ bedeutet wörtlich übersetzt ‘nichts’. Angewendet in Sutren oder Kalligraphien soll ‘MU’ auf die Leerheit aller Phänomene hinweisen. Die Beschäftigung mit ‘MU’ soll dazu führen, dass wir unsere Denk-, Gefühls- und Handlungsschablonen loslassen, um hinter den Schleiern unserer relativen Wahrnehmung die absolute Wirklichkeit erfahren zu können.

Schon Buddha hat mit dem Begriff der Leerheit sich des Hilfsmittels der Negation bedient. Die absolute Wirklichkeit lässt sich nur als Erfahrung realisieren, sie lässt sich nicht durch Worte definieren. Buddha hat gelehrt, dass alle belebten und unbelebten Phänomene leer sind von einem unveränderlichen Wesenskern. Sie sind leer von Beständigkeit, d.h. alles ändert sich in jedem Augenblick. Es gibt keine Phänomene, die unabhängig existieren; alles unterliegt dem umfassenden, gegenseitigen Austausch von Ursache und Wirkung.

Auf dieser grundlegenden Basis von Leerheit wird in jedem Augenblick der Tanz des Universums aufgeführt. In ‘MU’ - der Leerheit - trifft sich die 2500 Jahre alte Weisheit des Buddha Shakjamuni mit den Erkenntnissn der modernen Wissenschaft.